Heiße Verbrecherjagd an der Uni

Auch dieses Jahr begaben sich am Dienstag, den 21. Juli, 22 Schüler der Q11-Biokurse mit Herrn Dr. Glaser auf die Reise zur unserem Universitätspartner, um dort ein paar praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der Gentechnik zu sammeln.

In einer kurzen Führung lernten die Schüler den Campus, die Bibliothek, das Rechenzentrum, die Biopark-Gebäude kennen und jeder konnte in der Chemiefakultät kurz Hörsaalluft schnuppern. Im Schülerlabor, dem Hauptziel unserer Reise, bekamen unsere Schüler die Aufgabe gestellt, einen unbekannten Täter mit Hilfe eines genetischen Fingerabdrucks zu überführen.

Nach kurzer Wiederholung des dazu relevanten Grundwissens rund um die DNS, deren Aufbau und die PCR-Methode zur DNS-Amplifikation folgte der praktische Teil. Unsere Betreuer, allesamt Mitarbeiter des Lehrstuhls für Genetik und Entwicklungsbiologie und der Biologiedidaktik leiteten die Nachwuchsforscher geschickt durch die Isolation von DNS aus pflanzlichen Zellen, die PCR-Reaktion und die Auswertung eines genetischen Fingerabdrucks mittels der Gel-Elektrophorese.

Viele Arbeitsschritte wie z.B. das Gießen und Beladen der Agarosegele erforderten viel Geschick und funktionierten nicht immer sofort. Aber mit ein wenig Übung gelangten schließlich alle erfolgreich ans Ziel. Nach einer kurzen Diskussionsrunde rund um die Präimplantationsdiagnostik war der erste Abschnitt beendet.

In der Zwischenpause bekamen unsere Schüler von Prof. Dr. Schneuwly eine exklusive Führung durch die kürzlich erbauten Studentenlabors und die Genlabors seines Lehrstuhls. Dabei demonstrierte er vor Ort, dass die Experimente des Schülerlabors die tägliche Routinemethoden im Laboralltag darstellen.

In einem kleinen aufschlussreichen Vortrag vermittelte er uns die Bedeutung der Molekularbiologie anhand zahlreicher neuer Erkenntnisse der biologischen Forschung. Ein Abschnitt handelte auch vom Modellorganismus Drosophila melangaster, der am seinem Lehrstuhl z.B. zur Erforschung der Parkinson-Krankheit eingesetzt wird. Hautnah konnten unsere Schüler die Fruchtfliegen und die genetische Marker der Mutanten betrachten, deren Gene X-chromosomal gekoppelt vererbt werden.

Nach der Lehrstuhlführung erfolgte die Auswertung und Diskussion der Gelelektrophorese. Der Täter konnte eindeutig anhand seines genetischen Fingerabdrucks identifizieren werden. Damit endete auch die heiße Verbrecherjagd bei nahezu tropischen Außentemperaturen. Abschließend waren sich alle einig – obwohl es teilweise doch etwas anstrengend war, hatte sich der Ausflug gelohnt, um das erworbene theoretische Wissen mit lebendiger Praxis zu füllen.