„Ich habe mir überlegt, warum ich eigentlich so gerne lese. Weil man sich da aus dem Alltag fortträumen kann.“ Mit diesen Worten begrüßte Karin Gruber von der Buchhandlung Rupprecht die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen des Ludwigsgymnasiums am Mittwoch in der Aula, um ihnen ausgewählte Neuerscheinungen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendliteratur mit persönlichen Kommentaren, teils einfühlsam und immer unter Erhalt der Spannung vorzustellen und auf diese Weise ihre Leselust anzuregen.

Dabei las sie aus einzelnen Werken immer wieder längere Passagen vor, um einen intensiveren Einblick in die Schreibweise bestimmter Autoren zu gewähren. Bei ihrer Auswahl hatte sie verschiedene für die Altersgruppe interessante Sparten berücksichtigt. So durfte natürlich Spannendes wie der Krimi Travis Delaney – Was geschah um 18:08 von Kevin Brooks nicht fehlen, eine tierische Geschichte wurde mit Bailey findet ein Zuhause von W. Bruce Cameron präsentiert. Der Roman um den aus Bosnien stammenden Albin Vielleicht können wir bleiben von Ingeborg Kingeland Hald thematisierte die aktuelle Flüchtlingsproblematik.

Zum Lachen wiederum regte das Tagebuch eines Möchtegern-Versagers von Luc Blanvillain an. Der hochbegabte Nils lügt sich dumm, weil er nicht lernen, sondern Fußball spielen will. Und ob wohl auch auf ihrer Haut plötzlich Wörter zu lesen sein würden? Schnell kontrollierten die teilnehmenden Fünft- und Sechstklässler bei der Vorstellung des Buches Wunderworte von Abby Cooper ihre Arme und Hände, denn bei der zwölfjährigen Elyse erscheint jedes Wort, das sie hört, auch auf ihrer Haut. Zum Schluss durfte sich jede Klasse gemeinsam mit Luggy-liest-Projektleiterin Ursula Schwarz eines der vorgestellten Bücher für ihren Bücherschrank auswählen.

Nachdem bei der Buchvorstellung aktuelle Neuerscheinungen im Mittelpunkt standen, schenkten die Referendarinnen und Referendare des Studienseminars Deutsch den Unterstufenschülern im Anschluss in Form von je fünf Kurzlesungen ihre persönlichen Lieblingsgeschichten aus der klassischen Kinderliteratur. Gemeinsam mit ihrem Seminarlehrer Andreas Vogel hatten sie eine bunte Auswahl ihrer Lieblingstexte zusammengestellt, die sie nach einem Rotationssystem in den fünften und sechsten Klassen gut vorbereitet und sehr unterhaltsam vortrugen. Aus folgenden Titeln wurde dabei gelesen: Robinson Crusoe (Daniel Defoe), Level 4, die Stadt der Kinder (Andreas Schlüter), 4 1/2 Freunde und der rätselhafte Lehrerschwund (Joachim Friedrich), Jack Perdu und das Reich der Schatten (Katherine Marsh), Herr der Diebe (Cornelia Funke), Hallo Mister Gott, hier spricht Anna (Fynn), Rico, Oskar und die Tieferschatten (Andreas Steinhöfel). So manche Klasse fand dabei gleich Anregungen für ihre nächste Schullektüre.

Traditionell wird der Welttag des Buches am 23. April, dem Namenstag des katalanischen Volksheiligen St. Georg gefeiert. Dem dortigen Brauch entsprechend bekam Frau Gruber als Dank für ihre Buchvorstellung eine Rose überreicht, während alle Luggyaner das Buch Ich schenk dir eine Geschichte – Das geheimnisvolle Spukhaus von Henriette Wich erhielten.