Lernen, wo und wie Autoteile hergestellt werden

Der Erfinderclub besucht das BMW-Werk in Landshut

Am 11.6.2013 bekamen die Schülerinnen und Schüler des Wahlfachs Erfinderclub die Gelegenheit, einen Blick in die Fertigung der Leichtmetall-Gießerei des BMW-Werks in Landshut zu werfen.

Die jungen Forscherinnen und Forscher erfuhren viel Wissenswertes über die Automobilherstellung und durften in den Fertigungshallen live miterleben, wie Autoteile aus Metall gegossen werden.

Anfangs begrüßte Herr Dr. A. Fent unsere Gruppe sehr herzlich in einem Besprechungsraum und gab uns zunächst allgemeine Informationen über den BMW-Standort in Landshut und einen Überblick über die Produkte, die in der Leichtmetallgießerei hergestellt werden (siehe Foto der Präsentation). Es wurden insbesondere die verschiedenen Technologien vorgestellt, die im Werk Landshut bei der Gießerei von Metallteilen genutzt werden: Druckguss, Schwerkraftguss, Niederdruckguss und Lost-Foam-Guss.

Nachdem alle Teilnehmenden eine Sicherheitseinweisung und -ausrüstung erhalten hatten (siehe Fotos), konnten die Schülerinnen und Schüler diese Herstellungsarten und die dafür nötigen Produktionsschritte bei einer Führung durch die Hallen direkt miterleben.

Bei hohen Temperaturen neben den Brennöfen erklärte Herr Dr. Fent in eindrucksvoller Weise die Arbeitsschritte und Geräte an den jeweiligen Produktionsstätten.

Wer hätte beispielsweise gedacht, dass es beim Druckguss unter dem Einfluss von sehr großen Kräften nur etwa eine Zehntelsekunde dauert, bis ein dünnwandiges Teil aus flüssigem Leichtmetall entsteht? Beim Schwerkraftguss hingegen fließt in etwa 30 Sekunden flüssiges Leichtmetall in die Form und muss anschließend einige Minuten abkühlen, bevor das Autoteil weiter verarbeitet werden kann. Ein weiteres interessantes Thema war die Entstehung von Hohlräumen in einem Metallteil, z. B. für Öl-, Wasser- oder Benzinfluss.

Die jungen Erfinder durften die dafür nötigen Bauelemente, sogenannte Sandkerne, die nach dem Guss durch Schläge auf das Metallteil wieder entfernt werden können, selbst in die Hand nehmen und zerbröseln (siehe Foto).

Nach der 1,5-stündigen Werksführung gab es vor der Heimfahrt noch eine kleine Erfrischung in Form von Säften und kleinen Snacks. Insgesamt war es ein sehr spannender und lehrreicher Ausflug für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte – und wer weiß: Vielleicht hat der ein oder andere junge Forscher sich dadurch schon jetzt für einen naturwissenschaftlich-technologischen Beruf begeistern lassen…

Ich möchte an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Herrn Fent für das Engagement und an die Schüler sowie Fr. StRefin T. Vilser für den gelungenen Ausflug aussprechen!