Dezemberfrühling auf der Passhöhe – Skifortbildung in Obertauern

14 Grad Celsius im Schatten. Sulziger Schnee, aus dem sich über den Tag hinweg mehr und mehr braune Stellen auftun. Überraschungssteine, die unverhofft Kontakt mit dem Belag der Skier aufnehmen. Links und rechts der Piste nur klägliche Schneereste.

Dies alles kennt man bisher nur vom Skifahren in den Osterferien, wenn diese sehr spät im Jahr liegen. Doch nur wenige Tage vor Weihnachten sind derartige Pistenverhältnisse alles andere als normal. Dennoch kann die Skifortbildung des Ludwigsgymnasiums Straubing, die nun bereits zum vierten Mal in Obertauern stattgefunden hat, als voller Erfolg verbucht werden.

Die Schneemaschinen der Pistenbetreiber sind mittlerweile so effizient, dass sogar in einem dermaßen schneearmen und warmen Frühwinter wie in diesem Jahr recht beachtliche Pisten präpariert werden können, sodass bis auf eine Abfahrt das gesamte Skigebiet zu befahren gewesen ist.

Der Ablauf war wie immer: Am Freitag erfolgte das Warmwerden beim gemeinsamen Skilaufen. Am Samstag wurde das persönliche Fahrkönnen durch einen Skilehrer einer einheimischen Skischule verbessert. Und am Sonntag konnten die neu gewonnen Kenntnisse noch einmal erprobt werden.

In diesem Jahr stand vor allem das Thema „Anfängerschulung“ auf dem Programm. Joey, ein Wahltauer, dessen ursprüngliche Heimat Großbritannien ist, zeigte seinen Schützlingen, wie man Anfängern am besten das Skifahren beibringt. Und da man alle Übungen auch selbst ausprobieren muss, fuhren die Lehrer langsam und in teilweise sehr seltsamen Haltungen über die Pisten, sich selbst in Skianfänger verwandelnd.

Nun zeigte sich, dass es gar nicht so einfach für einen guten Fahrer ist, langsam und dennoch technisch einwandfrei um die Kurven zu kommen. Von diesem Tag werden die Skianfänger an den Skitagen und wenige Wochen später die Siebtklässler in Saalbach-Hinterglemm enorm profitieren.

Dass Joey aber auch ein absolutes Skiass ist, offenbarte sich, als er begann, fortgeschrittene Übungen durchzuführen. Vergeblich versuchte man, den Delphinsprung auch nur annähernd so elegant hinzubekommen wie der Engländer.

Reichlich brauner im Gesicht und mit einem erweiterten Skifahrerrepertoire im Gepäck traten die fünf Straubinger schließlich am Sonntagabend die Heimreise an. Bis zum nächsten Jahr in Obertauern.