Neues aus dem Erfinderclub – Dem Blattgrün auf der Spur

Nach den spannenden Untersuchungen an lebenden Tieren standen die letzten Wochen ganz im Zeichen der Botanik. Die Mitglieder des Erfinderclubs beschäftigten sich unter der Leitung von StDin Ingrid Rasch-Vogl mit der Welt der Pflanzen und fanden schnell heraus, dass auch hierbei spannende Entdeckungen gemacht werden können. In den Stunden vor den Pfingstferien drehte sich alles um die Farbstoffe in Laubblättern, und ob es sich dabei nur um ein einziges oder sogar um mehrere Farbpigmente handelt.

Um das herauszufinden, machten die Mädchen und Jungen einen interessanten Ausflug in die Welt der chemischen Analytik und lernten die Methode der Chromatographie kennen, durch die sich Farbpigmente auftrennen lassen. Um das Ganze noch interessanter zu gestalten, überlegte sich das Studienseminar Biologie, die Chromatographie mit Kreiden durchzuführen, die natürlich von den Teilnehmern des Erfinderclubs selbst hergestellt wurden. Insgesamt fünf verschiedene Kreidesorten mit unterschiedlicher Zusammensetzung aus Gips (CaSO4) und Kalk (CaCO3) wurden dafür von den Schülerinnen und Schülern vorbereitet und sollten eine Woche später in der Chromatographie eingesetzt werden.

Als es soweit war, mussten die Teilnehmer des Erfinderclubs jedoch eine wichtige Lektion bezüglich der naturwissenschaftlichen Forschung lernen, und zwar, dass nicht alle Versuche sofort auf Anhieb funktionieren: leider zerbröselten die noch feuchten Kreiden beim Auspacken aus der Papiergussform. Aber davon ließen sich die jungen Forscher natürlich nicht entmutigen.

Prompt entschieden sie sich dazu, kurzerhand normale Tafelkreide zu verwenden. Zur Auftrennung der Farbpigmente wurden verschiedene Ansätze erstellt, für die neben zweierlei Laufmitteln auch zwei unterschiedliche, bereits vorbereitete Farbstoffextrakte aus Gras und aus Spinat verwendet wurden. Die Schülerinnen und Schüler trugen die Farbextrakte höchst konzentriert in Form einer dünnen Linie mehrmals auf die Kreiden auf. Anschließend wurden diese in spezielle Glaskammern mit den entsprechenden Laufmitteln gestellt.

Mit Spannung beobachteten die Mädchen und Jungen die Aufspaltung der Farbpigmente entlang der Kreide. Um einen Vergleich zu einem in der professionellen Analytik häufig verwendeten Chromatographie-Verfahren zu erhalten, kamen zusätzlich auch handelsübliche Dünnschichtchromatographie-Platten zum Einsatz. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten waren die Ergebnisse sehr aufschlussreich und die jungen Forscher konnten ein schönes Muster aus zwei grünen, sowie gelben und orangen Linien bestaunen. Außerdem ließ sich aus den Ergebnissen schließen, dass die in Gras enthaltenen Pigmente besser zur Aufspaltung geeignet sind als die des Spinats. Diese Entdeckungen können Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer und vielversprechender Jugend-forscht-Ideen sein.