11. September, 4:00 Uhr morgens, Bahnhof Straubing. Hier begann unsere aufregende Reise nach Paris.

Nachdem wir zwar aufgrund eines „außerplanmäßigen Stopps“, der ein paar von uns erstmal in Aufregung versetzte, unseren Anschlusszug, den TGV nach Paris verpasst hatten und somit umdisponieren mussten, kamen wir letztendlich mit zwei Stunden Verspätung in der Hauptstadt Frankreichs an.

Kaum aus der Metro heraus, wartete auch bereits für manche von uns der erste Kulturschock. Menschen, die in Einkaufswägen Mais grillten und verkauften, oder Obdachlose, die sich immer wieder einen neuen Platz auf der Straße zum Schlafen suchen mussten. Wenn man an Paris denkt, denkt man vermutlich zuerst daran, wie groß, schön und beeindruckend diese Metropole sein muss. Doch auch in Paris gibt es Stadtteile, die uns zum Teil sehr überraschten. Stadtteile, in denen auch die Kriminalitätsrate ziemlich hoch ist.

Auf der anderen Seite durften wir natürlich auch das uns bekannte Paris entdecken. Wir machten Ausflüge ins Quartier Latin, bekamen Führungen durch Museen wie das Musée Picasso, Musée d’Orsay oder den beeindruckenden Louvre und hatten dabei kaum Probleme, dem Erzählten zu folgen. Abends entschieden wir uns immer wieder neu, wo es zum Essen hingehen sollte, auch wenn das vor lauter Angeboten in den Touristenvierteln nicht immer leicht fiel.

Ein Highlight für uns alle war definitiv der überwältigende Eiffelturm. Nahe am Ufer der Seine steht er im 7. Arrondissement von Paris mit einer Höhe von knapp 300 Metern. So überwältigend, dass es manche von uns viel Überwindung kostete in den Aufzug nach oben zu steigen und noch mehr Überwindung, ganz nach oben zu fahren. Die letzte Etage, mit einem Ausblick über Paris aus einer Höhe von 276 Metern, war aber mehr als beeindruckend.

Doch unten wieder angekommen gab es ebenfalls Beeindruckendes zu sehen. Die Angst vor terroristischen Anschlägen führt dazu, dass an sensiblen Orten an so gut wie jeder Ecke stark bewaffnete Sicherheitskräfte stehen. Da ließen wir uns auch nicht die Chance entgehen, mit einem von ihnen ein Foto zu schießen, was Besagten auch nicht weiter zu stören schien.

Am Donnerstag ging für viele von uns ein wahrer Kindheitstraum in Erfüllung. Ein weiteres Highlight stand auf dem Plan – Disneyland Paris. Von früh bis spät schlenderten wir durch die beiden magischen Parks hindurch, trafen unsere Disneyhelden, machten so viele Fotos wie möglich und ließen dabei kaum eine Achterbahn aus. Spätestens aber beim traumhaften Feuerwerk, begleitet von bekannten Disneysongs, kurz vor Schließung des Parks, konnten einige unter uns die Tränen vor Rührung nicht mehr zurückhalten. Diesen Tag werden wir wohl nicht so schnell vergessen, besonders Frau Reisinger nicht, die als Andenken von uns einen großen Minnie-Mouse-Luftballon über die gesamte Metrostrecke mit nach Hause nehmen durfte.

Wenig Schlaf und viel Bewegung nahmen uns aber auch weiterhin nicht die Freude an mehr Besichtigungen. Stattdessen waren wir immer auf Trab. Egal ob müde oder nicht, Herr Kern und Frau Reisinger trieben uns von einer Metro Station zur nächsten. So blieb die Gruppe beinahe immer zusammen und wir konnten so viele Eindrücke wie nur eben möglich mitnehmen. Paris bietet so viel, das man sich ansehen kann und zum Glück hatten wir auch die Gelegenheit, einige Stunden in Gruppen von A nach B zu fahren und das anzusehen, was uns noch fehlte.

Bevor es dann Samstag Nachmittag traurigerweise schon wieder nach Hause ging, verbrachten wir den letzten Abend gemeinsam in Montmartre. Auf den Stufen von Sacré-Coeur konnten wir zusehen, wie langsam die Sonne über Paris unterging und zunehmend alle Lichter angingen. Mit einer typisch französischen Crêpe in der Hand ging es dann vorbei am Cafe des 2 Moulin und am Moulin Rouge ein letztes Mal zurück in unsere Jugendherberge.

Zum Schluss kann man sagen, dass vermutlich niemand von uns diese kurze, aber doch sehr schöne und lehrreiche Reise bereut und einige von uns Paris vielleicht schon in naher Zukunft wieder sehen werden. Die einen konnten vielleicht ihr Französisch etwas aufbessern, andere lernten kulturell etwas dazu und der Nächste konnte neue Freundschaften schließen. Aber alles in allem hatten wir fünf wahnsinnig aufregende und lustige Tage mit zwei sehr lieben Lehrern in einer Stadt, die man auf alle Fälle ein, wenn nicht mehrmals gesehen haben sollte.