Freiheit und Glück – Dr. Franz Hauber referiert erneut am Ludwigsgymnasium

Gerade einmal knapp acht Wochen ist es her, dass Dr. Franz Hauber das Lehrerkollegium mit einem Referat zu der Frage nach dem Freiheitsgrad des Ichs tief beeindruckte, da weilte er auf Einladung der Ethikfachschaft erneut am Ludwigsgymnasium. Vormittags erhielt die gesamte Q11 in einer fächerübergreifenden Kooperationsveranstaltung zwischen den beiden Religionsfachschaften und dem Fach Ethik einen dreistündigen Vortrag zu dem Thema „Wie frei ist der Mensch?“. Dieser beeindruckte die jungen Menschen nachhaltig. Selten erhalten Referenten einen so heftigen und ausdauernden Schlussapplaus, wie ihn Herr Dr. Hauber als Lohn für seinen mit Herzblut gehaltenen Vortrag über sich ergehen lassen durfte.

Er referierte nicht nur die neuesten Erkenntnisse der Geist-Gehirn-Forschung so lebhaft und anschaulich, dass sich jeder von der Thematik angesprochen fühlte, sondern er wagte auch Ausblicke in die Zukunft des Menschseins, die einen Großteil der Luggyianer einigermaßen verstört zurückließ, den Schülern aber gleichzeitig auch deutlich vor Augen führte, wie relevant die skizzierten Entwicklungen für das Leben aller Menschen werden könnten und dass es daher absolut nötig ist, dieses Feld nicht wirtschaftlichen Interessen zu überlassen, sondern immer aus einer ethischen Perspektive heraus zu begleiten und notfalls mögliche Erfindungen auch zu verhindern.

Mit dem unstillbaren Bedürfnis, die sich automatisch ergebenden Fragen nun in den entsprechenden Religions- bzw. Ethikkursen zu diskutieren, verließen die Schüler den Thomas Stellmach-Saal. Eine gelungene Veranstaltung war zu Ende gegangen, die in dieser Form auch in den nächsten Jahren durchgeführt werden sollte. Lehrplaninhalte waren in dieser Form erlebbar gemacht worden. Denn das von Herrn Hauber referierte Thema findet sich in allen Fachlehrplänen der beteiligten Fächer wieder.

Der pensionierte Lehrer und passionierte Wissenschaftler hatte somit den Lehrkräften der diversen Kurse die nahezu unmögliche Aufgabe abgenommen, das Thema „Freiheit und Determination“ auch im Spiegel der neuesten Forschungserkenntnisse durchzunehmen und ermöglichte es ihnen, die durch den Vortrag aufgeworfenen Fragestellungen umfassend und ausgehend von einem vertieften Wissen der Schüler zu diskutieren; am intensivsten dürfte dabei wohl die Frage, wo in einem derartigen Weltbild Gott noch seinen Platz findet, beleuchtet worden sein.

Intensive und nachhaltige Diskussionen fanden tatsächlich in fast allen Kursen mit der nötigen Schärfe statt und man kann abschließend sicher sagen, dass Schule selten anschaulicher und lebendiger gewesen ist als an diesem Vormittag im Februar.

Wenn ein Experte bereits vor Ort ist, dann liegt nichts näher, als ihn auch noch für eine Lehrerfortbildung zu gewinnen. So referierte Dr. Hauber nachmittags für interessierte Kollegen zu dem Thema „Glück aus (neuro)biologischer Sicht“ und stellte umfangreiche Materialien vor, die im Unterricht eingesetzt werden können. Die anwesenden Lehrkräfte erfuhren nicht nur etwas über das Glücksempfinden im Kopf und die neuronalen Prozesse, die dabei ablaufen, sondern Herr Hauber zeigte den erstaunten Kollegen auch, welchen Einfluss die moderne Wissenschaft heutzutage bereits auf den Glückshaushalt von Menschen nehmen kann; in positiver wie in negativer Hinsicht.

Um ca. 17 Uhr machten sich daher deutlich glücklichere Menschen auf den Heimweg. Herrn Dr. Franz Hauber sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für seine engagierten Vorträge gedankt.

OStR Vogel, stellvertretend für die Fachschaften Ethik, katholische und evangelische Religionslehre