Projekt der Klasse 8a: Kinderarbeit in Entwicklungsländern

„Arbeit statt Bildung“ lautet die Devise für ca. 80 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 17 Jahren in Afrika. Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) würden allein in Mali, Burkina Faso und Elfenbeinküste jeweils 1 Million Minderjährige als Arbeitssklaven missbraucht.

In welchen Arbeitsfeldern Kindersklaven zum Einsatz kommen, erfuhren die Schüler der Klasse 8a von den beiden Studentinnen Christina Stärfl und Ursula Neumann, zwei Vertreterinnen der Entwicklungshilfeorganisation InGeAr (Initiative gegen Armut). Sie stellten zunächst einen Kurzfilm vor, in dem aufgezeigt wurde, unter welchen beschwerlichen Arbeitsbedingungen Kinder in Westafrika in der Baumwollernte tätig sind und wie menschenverachtend der Kinderhandel zwischen Mali und der Elfenbeinküste abläuft.

In weiteren Stationen wurde den Achtklässlern klar, dass Kinderarbeit nicht nur auf Afrika konzentriert, sondern vor allem in Asien, aber auch in Südamerika weit verbreitet ist. Steckbriefe von Kindern aus Brasilien, Pakistan und Indien verdeutlichten, welche physischen und psychischen Folgen die Kinderarbeit nach sich zieht. So berichtet die 13-Jährige Razia aus Sialkot in Pakistan, die Lederwaben von Fußbällen zusammennäht:

Oft tun mir Rücken und Knie weh, weil ich den Ball zwischen die Knie klemmen muss. Manchmal habe ich auch Blasen an den Händen und Kopfschmerzen. Ich muss um 2.00 Uhr nachts aufstehen und 8 Kilometer zu meinem Arbeitsplatz laufen. Es ist hart, denn erst nach 15 Stunden kann ich wieder nach Hause gehen, aber wir sind arm und können nur so überleben. Freunde habe ich keine und Freizeit habe ich nie. Ich würde gerne eine gute Schule besuchen, aber das ist zu teuer. 

Welche Möglichkeiten bestehen, das Ausmaß von Kinderarbeit in den Entwicklungsländern einzudämmen? Als wirkungsvollste Maßnahme dazu wurde in der sich anschließenden Diskussion neben der Unterstützung von Bildungsprojekten in der „Dritten Welt“ der Kauf von Fairtrade-Ware genannt. Ein besonders süßes Beispiel – Fairtrade-Schokolade – wurde den SchülerInnen von den beiden Referentinnen als Kostprobe angeboten.

Beim abschließenden Zusammentragen der Projektergebnisse auf einem Plakat wurde wohl vielen Schülerinnen und Schüler bewusst, dass der „Genuss“ von Bildung keineswegs eine Selbstverständlichkeit und „die Schule“ ein vergleichsweise angenehmer „Kinder-Arbeitsplatz“ ist.

OStR Barbara Neumann