Erster digitaler Lesesieger der Stadt Straubing am Ludwigsgymnasium gekürt

„Bücher lesen heißt wandern gehen, in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.“ Dieses Zitat des Philosophen Jean-Paul setzten die besten zehn Vorleserinnen und Vorleser der Stadt Straubing vergangenen Donnerstag in die Tat um, als sie mit ihren digitalen Video-Einreichungen eine vielfältig zusammengestellte Jury in der 62. Runde des Vorlesewettbewerbs aus ihren privaten Wohnzimmern heraus mit zu den Sternen in ihren Lieblingsbüchern führten!

In diesem Jahr wurde der Stadtentscheid erstmals von Veronika Villing, Fachleiterin für Deutsch am Ludwigsgymnasiums ausgerichtet. Die Jury, bestehend aus Anna-Magdalena Kistler, Lehrerin am Ludwigsgymnasium, Simone Scheer, Lehrerin an der Grundschule St. Stephan in Alburg, Florian Wende, Freistunde-Redakteur des Straubinger Tagblattes und Karin Wittl, Leiterin der Abteilung Jugendbuch in der Buchhandlung Rupprecht, traf sich dort, unter Einhaltung aller Hygienebestimmungen, bei strahlendem Sonnenschein voll sichtbarer Vorfreude und hoch motiviert vergangenen Donnerstagnachmittag zum Jurieren.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Schulleiterin Ricarda Krawczak griff die Jury erwartungsvoll zu Stift und Punktezettel und sichtete aufmerksam die eingereichten Beiträge, die sowohl in der Auswahl teils sehr origineller Buchtitel, wie z. B. Simpel von Marie Aude-Murail oder Mein Leben, die Liebe und der ganze Rest von Dagmar Hoßfeld überzeugten, als auch in der teils sehr durchdachten Gestaltung der Videobeiträge, bei der von der Wahl eines symmetrischen Hintergrunds in Grün und Grau bis hin zur Tonqualität alles stimmig war.

Anders als bei den bisherigen Veranstaltungen wurde der Wegfall der Lektüre eines Fremdtextes durch eine Zeitverlängerung von zwei auf drei Minuten im selbst gewählten Lesetext kompensiert. Fazit der Jury: Bei allen gleichermaßen ausgefeilt – die Lesetechnik!  Und ansonsten? Ein buntes Potpourri an lustigen und ruhigen, aufgeweckten und aktionsreichen, spontanen und gut geprobten Lesungen aus dem heimischen Wohnzimmer. Besonders beeindruckend: Deutlich sicht- und hörbar gaben alle ihr Bestes und sind damit Gewinner!

Den Stadtentscheid aber holte am Ende Tizian Listl nach Hause, der vor allem durch seinen dynamischen Vortrag eines sehr anspruchsvollen Dialogs zwischen dem geistig Behinderten Simpel und seinem Bruder Colbert so sehr überzeugen konnte, dass Jury-Mitglied Leni Kistler gleich von der Leselust auf diesen Roman gepackt wurde. Tizian, herzlichen Glückwunsch für diese eindrucksvolle Darbietung!

Alle teilnehmenden Kinder erhalten per Post eine Urkunde und einen Buchpreis als Anerkennung für ihre Leistung. Tizian Listl aber darf die Stadt Straubing demnächst beim Bezirksentscheid vertreten. Tizian, nimm auch dort die Zuhörer wieder genauso erfolgreich mit in die fernen Welten deiner Bücher!